Bodenfunktionen: Produktiver Boden in der Schweiz

Gesunder Boden ist die Grundlage einer nachhaltigen Landwirtschaft in der Schweiz – der Schutz des Bodens steht im Zentrum.

Eine natürliche und langfristige Bodenproduktivität bedingt eine standortangepasste Landwirtschaft, welche das Leben im Boden fördert. Das Ziel ist ein lockerer Boden und ein gesunder Lebensraum für alle darin vorkommenden Organismen.
Dies gelingt nur mit einem bewussten Einsatz von Maschinen, Dünger und Pflanzenschutzmitteln.
So kann ein idealer Humusgehalt erreicht werden, der die Kationenaustauschkapazität* der Böden und somit deren Speichervermögen (Nähr- und Schadstoffe) erhöht.

Einmal zerstört, lässt sich der Boden in seiner heutigen Form nur schwer wiederherstellen.
Welche katastrophalen Konsequenzen die achtlose Umnutzung des Bodens haben kann, zeigt das Beispiel der «Dust Bowl».
Während der Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren waren Teile der USA und Kanadas (Great Plains) von verheerenden Staubstürmen betroffen ­– Ernten gingen verloren und die Menschen waren gezwungen ihre Farmen für immer zu verlassen. 2,5 Millionen Menschen waren von dieser Tragödie betroffen und mussten ihr Glück anderswo suchen.
Ursache dieser verhängnisvollen Staubstürme war die landwirtschaftliche Umnutzung des Bodens in den Jahren zuvor. Die Urbarmachung der Prärie zum Anbau von Kulturen wie Weizen war eine zu radikale Veränderung für den Boden – starke Erosion war die Folge.

Dust Bowl – Dallas, South Dakota (Quelle: United States Department of Agriculture; Image Number: 00di0971)

Die Schweiz trägt die Verantwortung für eine nachhaltige Nutzung des Bodens ­– jede Entscheidung für oder gegen den Schutz dieser Lebensgrundlage bringt weitreichende und globale Konsequenzen mit sich.

 

Quelle: «Bodenschätze» Nationales Forschungsprogramm «Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden» (NFP 68) 2015

*Die Fähigkeit, Kationen festzuhalten (Adsorption) und bei Bedarf wieder abzugeben (Desorption).