Wer ist der Springschwanz?
Der Springschwanz hat sechs Füsse, ist aber kein Insekt. Er gilt als eigene Klasse.
Er ist durchschnittlich 0,2 bis 10 Millimeter gross. In der Schweiz sind ca. 250 Arten von Springschwänzen bekannt, weltweit sind es ungefähr 6’500.
Wo lebt der Springschwanz?
Die meisten Arten leben in der obersten Bodenschicht. Im gesunden Wiesenboden leben in den obersten 30 Zentimetern eines Quadratmeters 40’000 Springschwänze, an feuchten Standorten gar bis 100’000.
Einige wenige Arten leben auch an Ufern oder an der Oberfläche von Teichen.
Wie erkennt man Springschwänze?
Springschwänze sehen ganz unterschiedlich aus. Es gibt längliche, aber auch runde Exemplare. Häufig sind sie grau bis braun, manchmal aber auch farblos, oft behaart, gelegentlich kahl.
Ein Merkmal der meisten Arten ist die Springgabel am Hinterleib.
Kann ein Springschwanz springen?
Ja, einige Arten (z.B. der Kugelspringer), die vor allem an der Oberfläche leben, haben eine Sprunggabel und können damit bis zu einem Meter weit springen. Dies entspricht dem Hundertfachen ihrer Körpergrösse.
Für uns Menschen würde das heissen, dass wir fast 200 Meter weit springen könnten – dabei liegt der Weltrekord im Weitsprung bei knapp 9 Metern.
Der Springschwanz springt, um sich vor Gefahr zu retten.
Wie ernährt sich der Springschwanz?
Der Springschwanz frisst abgestorbenes organisches Material (z.B. Blätter, aber auch Aas, Bakterien und Pilze). Je nach Art, hat der Springschwanz ganz unterschiedliche Lieblingsspeisen.
Er nimmt bei der Humusbildung eine wichtige Rolle ein. Grob gesagt – fruchtbarer Boden entsteht nur, wenn (neben anderen Organismen) genügend Springschwänze vorhanden sind.
Was mag der Springschwanz nicht?
Trockenheit und hohe Temperaturen mag der Springschwanz gar nicht. Ebenso vertreiben ihn Giftstoffe, die zum Beispiel in Pflanzenschutzmitteln vorkommen.
Der Springschwanz wird sogar von Forschenden eingesetzt, um mit gezielten Tests die Bodenverschmutzung zu messen.
Wie lange gibt es den Springschwanz schon?
Den Springschwanz gab es schon weit vor den Dinosauriern. In einem 410 Millionen Jahre alten Gestein hat man einen versteinerten Springschwanz entdeckt – und es gibt sie heute immer noch.
Die Dinosaurier existierten übrigens vor etwa 230 Millionen Jahren.
Leuchtender Springschwanz?
Springschwänze, die zu der Familie der Blindspringer (Onychiuridae) gehören, kommen meistens im Boden vor. Ihre Sprunggabel ist nur ganz klein. Sie springen nicht, um sich vor Gefahr zu retten. Sie verfügen über die Fähigkeit zur Biolumineszenz (Erzeugung von Licht), um Feinde abzuwehren.
Was macht der Springschwanz im Winter?
Der Springschwanz mag Temperaturen über 20 Grad Celsius. Trotzdem macht ihm die kalte Jahreszeit nichts aus – er macht eine Winterpause. Seine Entwicklung (egal, ob Ei oder erwachsenes Tier) geht weiter, sobald es wieder wärmer wird.
Ist der Springschwanz ein Nützling oder ein Schädling?
Der Springschwanz trägt massgeblich zu einer guten Bodenqualität bei. Er gilt als Nützling, weil er organisches Material in wertvollen Humus umwandelt. Einige Arten (wie z. B. der Gartenspringschwanz) können aber auch als Schädlinge an Kulturpflanzen eingeordnet werden, wenn sie in überdurchschnittlicher Anzahl (meist im Frühling) vorkommen.
Wissenswertes zum Springschwanz ist auch im «Steckbrief Springschwanz» zu finden.
Infos zu weiteren Bodenlebewesen:
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/boden/dossiers/internationales-jahr-boden.html
Quellen:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/springschwanz-sprungtechnik-robotik-1.5689060
https://www.plantura.garden/schaedlinge/springschwanz/springschwanz-bekaempfen
https://www.idiv.de/en/young-minds/de/article.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=2417&cHash=ebcc567e98e0149cd3e218b5c336833b
https://www.oekotoxzentrum.ch/news-publikationen/news/trainingsvideos-zu-regenwurm-und-springschwanztests
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Springschwanz_Collembola_P6241996.jpg