Bodenfunktionen: Boden und Klima

Der Hauptgrund der Veränderung unseres Klimas ist die erhöhte Menge an Kohlendioxid (CO2) in unserer Luft ­– ein gesunder Boden speichert viel Kohlendioxid und entlastet so die Atmosphäre.

Der Kohlendioxid-Kreislauf im Boden
Kohlendioxid gelangt auf zwei Wegen in den Boden. Erstens durch den Vorgang der Fotosynthese von Pflanzen. Sie nehmen Kohlendioxid aus der Luft auf und geben über ihre Wurzeln einen Teil davon an den Boden ab. Zweitens, und wichtiger, durch kohlenstoffhaltiges (organisches) Material (z.B. Blätter und Äste), das auf dem Boden lagert und in Humus umgewandelt wird. Dadurch ist in Humus viel CO2 gebunden. Humus wird nur langsam von Mikroorganismen im Boden zersetzt. Dieser Prozess gibt das Kohlendioxid wieder frei.
Der Boden verfügt also über eine Speicherfunktion von Kohlendioxid, gibt dieses aber auch wieder frei – der Kohlendioxid-Kreislauf.

Guter Boden, guter Speicher
Ein guter Humusgehalt des Bodens sorgt dafür, dass mehr Kohlendioxid gespeichert wird. Dies wird durch nachhaltige Anbautechniken und Bewirtschaftungsformen mit einer reduzierten Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft begünstigt.
Die feuchten Bedingungen der Moorböden machen diese zu idealen Kohlenstoffsenken (natürlicher Speicher), die dem Klimawandel entgegensteuern. Neben dem Erhalt der Artenvielfalt ist das ein Grund, unsere Moore zu erhalten.

Neben der Verbrennung fossiler Brennstoffe ist die Umnutzung bestehender Ökosysteme aus meist wirtschaftlichen Gründen die Hauptursache des erhöhten CO2-Vorkommens in unserer Atmosphäre.
Siehe dazu auch den Beitrag «Bodenfunktionen: Produktiver Boden in der Schweiz» auf Bodenreise.ch.

commons.wikimedia.org «Federseesteg: 1911 erbaut und seither 4-mal erneuert. Er ruht auf 1096 Eichenstämmen, die 10 bis 12 Meter tief im Moorboden stecken.»

Regenwürmer sind von zentraler Bedeutung, wenn es um die Fruchtbarkeit des Bodens geht. Die von ihnen hinterlassenen Röhren (Bioporen) sorgen für die Durchlüftung des Bodens – Pflanzenwurzeln und Regenwasser finden mehr Platz.
«In einem Hektar gesunden Grünlandboden leben eine bis drei Millionen Regenwürmer (Pfiffner 2013).»
Der Regenwurm sorgt also dafür, dass es dem Boden und dem Klima besser geht.

Lumbricus terrestris

 

Quellen:
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/boden/publikationen-studien/publikationen/bodenschaetze.html
https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Pflanzenbau/Boden/_Texte/TdMMaiSchnug.html